Mysterium Eisenbergensis
Im Bereich der Altstadt von Eisenberg wurden die ältesten bekannten Hanffunde Deutschlands gemacht. Bei Ausgrabungen fand man in Wohngruben aus der Zeit der Bandkeramik (Jungsteinzeit ca. 4.000 Jahre v. Chr.) Pollen die einen Hanfanbau nahe legen.
Die Zeit der Gründung Eisenbergs, die erste Ansiedlung aber auch die
Namensgebung liegen im Dunkel. Ob es slawische oder fränkische Siedler
waren die ein Dorf mit Namen Donitzschkau, an der Niederung gründeten,
ist nicht bekannt. Sollte Donitzschkau auch die ursprüngliche
Bezeichnung der Altstadt sein? Warum nannte man die erste deutsche
Ansiedlung in Urkunden Isenberch, obwohl sie im Tal lag?
Haben unsere Altvorderen doch recht, dass der Name mit der Göttin Isis
in Verbindung steht?
Sind der 14m tiefe Opferschacht und der sagenumwobene Mohr aus dem
Stadtwappen Teil von diesem Kult? Warum wurden in dem Schacht Kuhhörner
deponiert? Ist der Mohr ein Heiliger, nur eine Verzierung aus der
Renaissance, ein Jude oder eine hohe Persönlichkeit?
Und wer ist die weiße Sybille? Sie soll in einer hohlen Eiche im Saasaer
Forst gewohnt haben.
Mehr ist von ihr nicht bekannt.
Auch im 17. Jahrhundert gibt es mystische Begebenheiten. Sie sind eng
mit Herzog Christian von Sachsen/ Eisenberg verbunden. Dieser hatte
sich, bedingt durch seine überschwängliche Hofhaltung, in Geldnot
gebracht. Er versuchte deshalb, auf nicht immer christliche Weise, an
Geld besser noch an Gold zu kommen. Als seine Versuche Bergbau zu
betreiben- und Schätze aufzuspüren fehlschlugen, griff er zu nicht ganz
weltlichen Mitteln. Geisterbeschwörung und Alchemie, in dieser Zeit
nicht unüblich, wurden zur Goldherstellung herangezogen. Was Herzog
Christian erntete war Krankheit. Vergiftet durch seine unermüdlichen
Versuche mit Quecksilber starb er 1707 geistig verwirrt und schwer
krank.
Aus dieser Zeit sind außer einem großen Sagenschatz um Christian, sein
Gebetskämmerchen, das Schloss (heute Landratsamt) und die schönste
Barockkapelle Thüringens erhalten.
Eisenberg mit seiner noch vorhandenen historischen Bausubstanz, engen
Gassen und der waldreichen Umgebung, laden ein sich in eine mystische
Vergangenheit zurückversetzt zu fühlen.
Auch das unweit von Eisenberg liegende Mühltal bietet reizvolles und
Unerklärliches.