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Hugo Kretzsch

In einer Zeit, in der Heinrich Schliemann Troja schon gefunden hatte, und die Entdeckung des Tutanchamun kurz bevor stand, begann der Lehrer Hugo Kretzsch sich mit der Ur- und Frühgeschichte unserer Heimat zu beschäftigen. Diese steckte noch in den Kinderschuhen, erlebte aber in dieser Zeit, inspiriert durch die großen internationalen Ausgrabungen einen enormen Aufwärtstrend. Pfarrer, Lehrer, Gutsbesitzer und interessierte Privatpersonen suchten nach den Hinterlassenschaften unserer Vorfahren. Ein Gesetz zum Schutz der Bodenaltertümer gab es in dieser Zeit noch nicht. Da Hügelgräber zu den wenigen sichtbaren Objekten gehörten, waren sie die beliebtesten Ziele der Grabungen. Aber auch die Universität Jena forschte unserem Gebiet.

 

 

Der Nonnenstein

Westlich der Froschmühle, von Weißenborn kommend, am linken Berghang, genau gegenüber dem Eingang der Mühle befindet sich der sogenannte Nonnenstein.

Paul Heinecke schreibt 1967 in den Holzlandsagen dazu: „ Der Sage nach soll in der Nähe bei einem großen Unwetter eine Nonne verunglückt sein. Auch soll dort ein unterirdischer Gang in den Felsgebilden seinen Ausgang gehabt haben. Ob der Nonnenstein ein Gebilde der Natur ist oder von Menschenhand so behauen wurde, ist schwer zu entscheiden. Der Stein wird auch als „Heidenstein“ bezeichnet.“

Das Paul Heinecke zum Nonnenstein nicht mehr eingefallen ist, ist schon verwunderlich. Sachlich betrachtet ist das Gesicht keinesfalls von einer Nonne. Auch das es hier einen unterirdischen Gang gegeben haben soll, ist unwahrscheinlich. Keinesfalls handelt es sich um ein Gebilde der Natur, sondern es wurde in den geologisch anstehenden Sandstein gearbeitet.
Eine Datierung des Nonnensteines ist nicht möglich. Vielleicht könnte eine Grabung in der näheren Umgebung Gewissheit über Alter und Sinn des Steines bringen.    


Mysterium Eisenbergensis

Die älteste Besiedlungsgeschichte Eisenbergs und seiner näheren Umgebung beginnt schon in der jüngeren Altsteinzeit vor ca. 60.000 Jahren. Das beweisen Funde von Feuersteingeräten auf den nördlich von der Stadt liegenden Höhenzügen.
Aber auch später wurde hier immer wieder gesiedelt. Von der Altsteinzeit bis heute ist die Umgebung fast lückenlos bewohnt gewesen.

 

Eisenberg der älteste Hanffundort Deutschlands

85 Jahre nach seiner Entdeckung


Im Frühling 1925 wurde in Eisenberg der älteste und somit spektakulärste Hanffund Deutschlands gemacht.  
1994 erschien das von Hai & Rippchen herausgebrachte Hanf Handbuch. Darin wurde erstmals nach vielen Jahren wieder auf diesen Fund eingegangen. “Der älteste bisher bekannte archäologische Hanffund (von Eisenberg/Thüringen) stammt noch aus vorgermanischer Zeit.“
Um nähere Umstände über den Fund heraus zu bekommen waren umfangreiche wissenschaftliche Recherchen nötig.

Walpernhain ein Heidedorf in der Steinzeit

Es werden die fruchtbaren Lößböden gewesen sein, die nomadisierende Stämme vor über 6.000 Jahren rund um Walpernhain sesshaft  werden ließen. Diese rückten in kleinen Gruppen aus dem mährisch- slowakischen Raum in unser Gebiet.

   


     

Im Jahr 1982 brachte der Kulturbund der DDR ein Heft heraus, das bis heute als Standartwerk zur Ortsnamensforschung angesehen werden kann. Der Autor Heinz Rosenkranz arbeitete mit der Leipziger Arbeitsgruppe für Deutsch- Slawische Namen- und Siedlungskunde zusammen. Diese wurde durch Professor Rudolf Fischer gegründet, später stand sie unter Leitung von Professor Dr. Eichler. Grundlage für diese Veröffentlichung sind Diplomarbeiten und Dissertationen zu dieser Thematik. Bis heute gibt es keine Veröffentlichung die außer den Ortsnamen auch noch die Ersterwähnungen aller beschriebenen Orte beinhaltet. Man muss natürlich immer sehen, dass die Forschungen nach 1982- besonders aber ab 1990, rasant zunahm. Viele neue Erkenntnisse wurden dazu gewonnen. Als erster Abschnitt, soll hier die Liste der Ortsnamen des Altkreises Eisenberg erscheinen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir neue Erkenntnisse mitteilen, um sie aktuell einarbeiten zu können.

Ahlendorf
Aubitz       
Beulbar    
Buchheim
Bürgel   
Crossen
Döllschütz
Droschka
Eisenberg
Etzdorf
Gerega
Gniebsdorf
Gösen
Graitschen a.d.H.
Graitschen b.B
Großhelmsdorf
Hainchen
Hainspitz
Hartmannsdorf
Hetzdorf
Hohendorf
Ilmsdorf
Kischlitz
Klengel
Kursdorf
Lindau
Lucka
Mertendorf
Nausnitz
Nautschütz
Nischwitz
Petersberg
Poxdorf
Pratschütz
Pretschwitz
Rauda
Rauschwitz
Rockau
Rodigast
Rudelsdorf
Saasa
Schkölen
Schmörschwitz
Seifartsdorf
Serba
Silbitz
Tauchlitz
Taupade
Tautenhain
Thiemendorf
Thierschneck
Törpla
Tünschütz
Walpernhain
Weißenborn
Wetzdorf
Willschütz
Zschorgula

- 1378 Aldindorf, 1533 Allendorf
- 1219 Vbiz, 1360 Vbicz, 1378 Ubicz, 1582 Awitz
- 1280 Bulwar, 1307 Boilwar, 1325 de Bolewar, 1472 Boylber
- 1190 Albertus des Bucheim
- 1133 Burgelin
- 995 Crozna
- um 1145 Delsice, 1415 Teltsch, 1425 Delschitz
- 1145 Droskow, 1198 Drocz, 1280 Drozka, 1588 Drosckau
- 1196 Isenberch
- 1194 Etzelntorpf, 1219 Ezelis-, Etzelinsdorf,1384 Etzilstorf
- 1349/ 50 Heinrich vom Reye, 1360 zu dem Reige, 1451 das Gerege
- 1407 gnewigisdorff, 1444 Gnewestorffer, 1633 Gniebsdorff
- 1219 Gisen, 1266 Goßden, 1324 Göseden, 1381 Gesden
- 1040 Grodzane, 1271Grautsen
- 1145 Critschin, Cruthin, 1280 Graize, 1283 Croczen, 1356 Grouschen
- 1382 Halwigestorf
- 1282 Hainichin, 1304 Hainichen, 1367 Heynchen
- 1220 Hain,  1383 zu dem Haynichen an der Haynspitzen
- 1529 Hermsdorf, 1676 Hartmannsdorf
- 1425 Hetzilstorff
- 1145 Hohndorph
- 1349/50 Elmigensdorf, 1436 Ilmestorff, 1437 Ylmestorff
- 1360 Kyslitz
- 1602 „ein gar gering Dörflein“
- 1268 Cunradesdorf, 1483 Kurstorff
- 1349/ 50 Lindow, 1594 Lindenaw
- 1364 / 65 villa Luckuwe, 1442 Luckau, Luckow, 1455 Luchaw
- 1360 Merbotendorf
- 1358 Nusemitz
- 1289 Nitschitz, 1313 Nyschytz, 1378 Nucschicz
- 1370 Nitschewicz, 1378 Nicschewicz, 1554 Nitschwitz
- 1089 Peteresberc, 1277 Petersberc
- 1145/ 46 dann 1357 villa Pachsdorf, 1367 Pachstorf, 1509 Bockstorf
- 1247 Braschitz, 1299 Praschiitz, Praschwitz
- 1230 Preswiz, 1378 Precschewicz, 1529 Bretschwitz
- 1219, 1324 Ruda, 1526 Rhauda
- 1250 Russewitz, 1257 Ruzewitz, 1292 Ruswitz, 1378 Ruschewicz
- 1253 Rachowe, 1254 Rachowe, Rakowe, 1392 Rockowe
- 1427 Rodegast
- 1349/ 50 Rudolfsddorf, 1362 Rudendorf, 1594 Rudelstörfer
- 1287 Saza, 1378 Sozse, 1483 Saße
- 1068 Scolani,1231 Skolin, 1261 Scolen
- 1145 Mersewiz,1370 Smorschewitz, 1378 Smerschewitz
- 1278 Siverstorff, 1330 Siffridesdorf, 1529 Seyffersdorff
- 1330 Zorbowe, 1378 Serow, 1397 Serowe
- 1217 Sylawize, 1269 Sylwitz, 1325 Selwitz
- 1271 Tuchelitz,Tuchelicz
- 1256 Thupadel, Tupaddel 1480
- 1285Tutenhayn, 1495 Tutenheyn, 1526 Tauttenhain
- 1296 de Timendorf, 1378 Thymendorf
- 1378 Tersenyk, Dersenig, 1674 Dörßnigk
- 1341 Triplowe, 1363 Tirppelou, 1378 Trepelow, Terpilow
- 1323 Tunsch, 1349 Stucz, 1360 Tuensch, 1479 Dunzsch
- 1300 Walpurgeshain, 1355 Walpurgehayn, 1545 Wollfshain
- 1378 Wizzenborn, 1526 Weyßenborn   
- 1280 Wezdorff
- 1254 Wiltschitz, 1350 Wiltschicz, 1378 Wilcschicz
- 1240 Schorneglowe, 1358 Zschorinngolowe



Eisenberg ein traditionsreiches Motorsportzentrum – in memorandum Kurt Baum

Die Geschichte des Eisenberger Motorsports geht weit zurück.
Alles fing einmal mit der Autofabrik Peter & Moritz an. Diese war von 1918-22 in Eisenberg ansässig. Danach zog sie nach Naumburg um und ging dort 1926 in Konkurs. Christoph Willi Gehring technischer Direktor der Firma meldete schon 1920 das Patent für einen Volkswagen an. Begonnen hatte alles in der Amtschreibersmühle. Diese gehörte zu dieser Zeit dem Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald. Mit ihm tauschte sich Gehring über Metalleigenschaften und Verschleißverhalten an Maschinen aus.

Außer Pkw’s fertigte die kleine Eisenberger Autofabrik auch LKW’s und Rennwagen. Diese nahmen u.a. am Naumburger Bergrennen und dem Autorennen auf der Berliner Rennbahn teil.
In diese Zeit fallen auch, zwei nachgewiesene Veranstaltungen des Motorrad- Clubs Eisenberg. 1926 organisierte dieser eine Zuverlässigkeitsfahrt von Eisenberg über Gösen- Schkölen- Aue- Prießnitz- Leislau- Camburg- Jena- Bürgel –nach Eisenberg zurück. Man fuhr 3 Runden mit einer vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 30 – 40 kmh.

Ein Jahr später am 29. Mai organisierte der Verein ein Motorradrennen. Vom Waldkrankenhaus über Bad Klosterlausnitz- Trotz- zurück nach Saasa. Gefahren wurden 5-7 Runden, die Zeitung von damals berichtet von 8- 10.000 Besuchern.

Kurt Baum aus Hainspitz war 1927 17 Jahre alt. Er wurde am 06.02.1910 geboren. Es ist anzunehmen, dass auch er in Hainspitz an der Rennstrecke stand und hier seine spätere Karriere als Rennfahrer begann.

 

Aus einem Brief von Hubert Schmidt Gigo, einen treuen Freund der Familie auch die Stimme des Sachsenrings genannt, Rundfunkreporter, Fernsehmoderator und selbst Testfahrer geht hervor, das Kurt Baum schon als Junge sein erstes Flugzeug baute. Mit ihm flog er einige 100 Meter und stürzte dann ab. Weiterhin beschreibt er ihn als vielseitigen Autodidakten. Motor- Tuning, ergodynamische Versuche im selbst gebauten Windkanal, Bau von Karosserien für Rennwagen und Rennfahrer zu Wasser und zu Lande waren nur ein Teil seiner technischen Begabungen. Als einziger Privatfahrer in der DDR wurde er 1949 auf der Rekordstrecke Dessau und dem Sachsenring DDR- Meister. 

Später fuhr er auf dem Wasser Weltrekorde und nahm an europäischen Meisterschaften teil. Als Erfinder baute er eine staubfrei funktionierende Auto- Lackieranlage oder ein Trabant- Montier- Wartungskarussell. Auch in der Film- und Tontechnik brachte er Erfindungen auf den Markt.

Der Künstler Kurt Baum drehte Filme (u.a. die Filme über die 700 Jahrfeier in Eisenberg), stellte für den Kunstmarkt Wandteller her, zeichnete, goss in Zinn und Bronze u.v.m. Der Schlusssatz von seinem Freund Hubert Schmidt Gigo sagt eigentlich alles:

„Steckbrief: Gesucht wird ein ähnlich vielseitiger und genialer Mensch in unserer Zeit“ 

Kurt Baum starb am 23.08.1983 im Alter von 73 Jahren.


Dem Rennfahrer, Erfinder, Künstler und Techniker

Kurt Baum , Hainspitz zum 100. Geburtstag

06.02.1910- 23.08.1983


250 Jahre Porzellanland Thüringen

250 Jahre Porzellanland Thüringen250 Jahre Porzellanland Thüringen“ war im Jahr 2010 ein Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Museen.

Leider wurde bei den schon im Jahr 2009 beginnenden Vorberatungen Eisenberg vergessen- was wohl daran lag, das wir kein Mitglied der Porzellanstraße e.V. sind. Das Jubiläum bezieht sich auf die drei Thüringer Erfinder Georg Heinrich Macheleid, Johann Wolfgang Hammann und Johann Gotthelf Greiner die unabhängig von der Meißner Erfindung arbeiteten. Dass auch Eisenberg in der Geschichte der Thüringer Porzellanfabriken eine nicht unbedeutende Rolle spielte, ist Fachleuten schon lange bekannt.

Als Heinrich Ernst Mühlberg 1796 vom Herzog das Privileg zur Porzellanherstellung erhält, ist Eisenberg der elfte Ort in Thüringen mit einer Porzellanfabrik. Im Herzogtum Sachsen- Gotha- Altenburg, neben Gotha der zweite. Die reichen Kaolinlagerstätten rund um Eisenberg sind ein wichtiger Bestandteil für die Porzellanherstellung. Mühlberg- Porzellan ist heute außerordentlich selten. In kaum einer Auktion ist einmal ein Stück im Angebot. Das resultiert wahrscheinlich daraus, dass diese Fabrik schon exportorientiert arbeitete. Ab den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts geht es mit der Porzellanherstellung in Eisenberg rasant aufwärts.

Ab 1869 wird aus der Mühlbergschen Fabrik die Firma Reinecke. Vier Jahre zuvor wurde schon die kleine Fabrik von Wilhelm Kunze und Julius Schmeißer gegründet. Sie befand sich in der Altstadt. 1869 eröffnet Kunze dann eine eigene Firma in der Königshofener Straße. Die Gebäude der Fabrik stehen noch heute und werden als Wohnhaus genutzt. Eine Tafel erinnert an die Geschichte des Hauses. Es ist das letzte noch erhaltene Gebäude einer Porzellanfabrik in Eisenberg. In die gleiche Zeit fällt die Gründung der Firma Mehlhorn. Von ihm ist nur bekannt, das er sich 1870 mit Eduard Julius Jäger zusammenschloss. Später wird daraus die Firma Jäger die sich ebenfalls in der Altstadt befand.

Die Steingutfabrik von Geyer & Körbitz beginnt 1890 mit der Porzellanherstellung. 1900 wird daraus die Firma Kalk. Der Name wurde von den Gesellschaftern vom Mutterwerk in Köln- Kalk übernommen. Die Fabrik von Bremer & Schmidt wird 1896 aus der in Konkurs gegangen Vorgängerfirma Dietrich & Scheibe gegründet. Dieses Porzellanwerk, später „Spezialporzellan Eisenberg“ produzierte noch bis 1991 und wurde ein Jahr später abgerissen.

Stadtmuseum Eisenberg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Ende eines Reliktes des kalten Krieges

Als 1975 die 3. Raketenbrigade „Otto Schwab“ nach Tautenhain verlegt wurde, bedeutete es für die angrenzenden Holzlanddörfer ein Umdenken in ihrem alltäglichen Leben.
Es waren nicht nur die plötzlich gesperrten Waldwege und nicht mehr zugänglichen Pilz und Heidelbeerflecke- es war mehr.
So verloren zuerst Tautenhain (1974) und dann auch noch Weißenborn ihren Status als Luftkurorte. Das bedeutete, dass eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle, die FDGB Urlauber, versiegte.
Die militärische Präsenz war in allen Bereichen zu spüren. Selbst auf dem Dorfsaal gehörten die Angehörigen der NVA zum alltäglichen Bild. Genau so wie Militärstreife die um 0.00 Uhr die verspäteten, verliebten oder betrunkenen Soldaten einsammelte.
Aber auch die, die unerlaubt das Objekt verließen um in den Orten Alkohol oder andere Lebensmittel zu kaufen gehörten zum Alltag.
Mancheiner machte sich auch Gedanken was bei einem, immer wieder durch die Politiker proklamierten 3. Weltkrieg aus dem Holzland werden würde.
Genau wusste keiner was in Tautenhain an Waffen und vor allem Raketen lagerte. Trotzdem war das Wort „Atomraketen“ in aller Munde. Man verdrängte es, obwohl man jeden Tag damit zu tun hatte.
Späteren Berichten zufolge waren Atomare Sprengköpfe in Tautenhain nicht gelagert. Diese wurden erst bei den Übungen in der kasachischen Wüste, die a alle zwei Jahre stattfanden, auf die Raketen montiert.
Wenn in Tautenhain, meist nachts, der Krieg geübt wurde, war der donnernde Lärm der Fahrzeuge zu hören. Besonders in Weißenborn, wo mitten im Ort eine der Ausfallstraßen des Objektes ankam.
Vielen aus dem Holzland wird auch die Mobilmachung in der Mitte der 80er Jahre noch im Gedächtnis sein. Hier wurden über Nacht Reservisten nach Tautenhain eingezogen um den Ernstfall zu proben. Eigentlich wusste niemand wann der Zeitpunkt war, nur die Ex- Soldaten hatte ihre Mobilmachungs- Befehle bekommen, aber ohne Termin. Trotzdem sprach es sich in den Gemeinden rum, wann der besagte Tag sein sollte. Geplant war auch die Requirierung  von Dienst- und Privatfahrzeugen für diese Übung. Bis hin zum Umspritzen der Fahrzeuge mit armeegrüner Farbe war dieser Einsatz geplant aber in der Endkonsequenz nicht durchgeführt. Nach ein paar Tagen war die Übung vorbei und die Männer durften wieder nach Hause.
Nach der Wende 1990 übernahm die Bundeswehr das Armeeobjekt. Ab und an konnte man auch diese Soldaten in den Wäldern sehen. Die großflächigen Sperrungen wurden aufgehoben, Drahtzäune abgebaut und man konnte sich ohne Probleme rund um das Objekt bewegen.
1992 wurde die mittlerweile leer stehende Immobilie zur Lagerung von Munition der ehemaligen NVA genutzt. Zu dieser Zeit bewachte ein privater Sicherheitsdienst das Objekt.
Was für welche  und wie viel Munition in dieser Zeit lagerte ist nicht bekannt. Trotzdem war es schon beunruhigend das ein einfacher Wachschutz solche „Altlasten“ bewachte.
 

  1. Mai 2012: Entstehung eines Solarparks auf dem alten NVA-Gelände